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7.Spieltag

FC Guter Wille - LFC WERNE - Gegener 1:2 (0:1)

Montag, 06.06.2010

 

Blitz, Donner, Blut und drei dicke Punkte

Im Nachholspiel des 7. Spieltags wollte der LFC Werne unbedingt seine Negativserie beenden und endlich wieder drei Punkte einfahren. Mit dem Guten Willen traf man auf einen Gegner, der ebenfalls im unteren Mittelfeld stand, so dass man sich vor Spielbeginn Chancen von ca. 70:50 ausrechnete.

Zunächst sah es ganz so aus als würde das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, so dass sich einige Spieler schon zu Hause auf der Couch und nicht auf dem Platz sahen. Pünktlich zum Anpfiff war von Blitz und Donner aber nix mehr zu sehen, so dass der LFC bei leichtem Nieselregen sogar auf dem Rasenplatz antreten durfte.
Bei der Aufstellung musste Coach Sebi C. wieder einmal improvisieren, da neben den Offensivkräften Schmiddi, Jonas und Kiki auch Teile der Abwehr, Sebi B., Hung, Mattes und die etatmäßige Nr. 1 Damian ausfielen. Markus rückte daher ins Tor und sollte später beweisen, dass es immer ein schönes Gefühl ist einen Küpper hinten drin zu haben. Davor agierte der nach Rotsperre zurückgekehrte Sebi C. als Libero. Bastian und Chriss füllten die Außenverteidigerpositionen aus, Jonas Schlupp und Reuters bildeten die Doppelsechs vor der Abwehr.
Auf den Außenbahnen im Mittelfeld sollten Adamnowski und Sascha N. Dampf machen.
Heiko und Tom bildeten das zentrale Mittelfeld und mit Rückkehrer RalleKnalle war man auch im Sturm vom Feinsten bestückt. Zudem nahmen Hendrik K. und Jens Z. auf der Bank Platz.
Jens Z. kehrte nach langwieriger Schulterverletzung ins Team zurück und kommentierte sein Comeback nach Schlusspfiff folgendermaßen: „Es war ein wunderschönes Gefühl als Coach Cremer sagte: Komm zieh deine Sachen aus, jetzt geht’s los.“ Als das Spiel erst einige Minuten lief und auf beiden Seiten noch keine Großchancen herausgespielt wurden, der erste Schockmoment: Sascha schleppt sich mit blutender Platzwunde an der Schläfe vom Platz, nachdem er bei einem Kopfballduell im Mittelfeld nach vom Gegner unglücklich getroffen wurde. Sascha musste raus und wurde durch Hendrik K. ersetzt. Nur etwa 2 Minuten später: Auf Höhe der Mittellinie möchte Heiko einen Ball per Kopf ins Seitenaus klären, als der Gegenspieler völlig übermotiviert ins Kopfballduell springt und ebenfalls mit blutender Platzwunde vom Platz muss. Heiko konnte glücklicherweise mit dicker Beule an der Stirn weiterspielen.
Nach den beiden unschönen Aktionen ging es zunächst spielerisch weiter, wobei der Gute Wille vor allem mit langen, hohen Bällen agierte und mit seinen schnellen Stürmen das ein oder andere Mal für Gefahr vor dem Tor des LFC sorgte. Die mangelende Zielgenauigkeit des Gegners und das gute Reaktionsvermögen von Katze Küpper verhinderten einen frühen Rückstand für die Grünweißen. Auf der anderen Seite konnten Adamnowski und Sascha jeweils mit einer gefährlichen Hereingabe in den Fünfmeterraum für Gefahr sorgen, die jedoch keinen Abnehmer fanden. Auch Heiko hatte mit zwei schönen Einzelaktionen jeweils das 1:0 auf dem Fuß. In der Folgezeit kam es von Seiten des Gegners immer wieder zu überharten Einsteigen, da ein nasser Rasen anscheinend das Grätschen von allen Seiten legitimiert. Der Schiri versuchte in der Phase die Wogen zu glätten, schien aber die gelben Karten zu Hause vergessen zu haben. Etwa 10 Minuten vor der Halbzeit konnte der LFC den Druck weiter erhöhen: Ein Einwurf auf Rastian kurz hinter der Mittellinie, der einen hohen Ball auf den am Sechzehner postierten Heiko schlägt. Der mittlerweile zum Einhorn mutierte Heiko lässt zwei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und haut die Kugel aus zehn Metern in die linke obere Ecke: Bäääm, 1:0 für den LFC!

Die zweite Halbzeit startete direkt mit einem weiteren Schockmoment für den LFC: Ein verunglückter Versuch von Rastian den Ball zu klären, landete beim Gegner, der sofort den Konter einleitete. Der auf das LFC-Tor anrennende Stürmer des Guten Willen konnte jedoch von Libero Sebi C. eingeholt werden, bremste ab und fädelte ein, so dass er kurz vorm Sechzehner zu Boden ging. Der Schiedsrichter dachte nicht lange nach und zückte die rote Karte gegen Sebi C. und begründete dies mit einer Notbremse. Eine sehr harte Entscheidung, wenn man bedenkt, dass Sebi den Gegner einerseits nur leicht retuschierte und sich Chriss andererseits mindestens auf gleicher Höhe in Mitte des Platzes befand. Besonders bitter war der Platzverweis natürlich für Sebi, der sein erstes Spiel nach verbüßter Rotsperre machte (Sorry an dieser Stelle nochmal für den schlampigen Pass im Mittelfeld). Als ob dies noch nicht Strafe genug wäre, schlenzte der Captain des Guten Willen den ausstehenden Freistoß unhaltbar in die linke untere Ecke zum 1:1. Spätestens jetzt war allen klar, dass dieses Spiel noch ein dicker Brocken Arbeit werden würde und jeder seinen Arsch hochkriegen und Eier zeigen musste, um die Punkte hier nicht liegenzulassen.

Coach Cremer reagierte von der Außenlinie umgehend und brachte Jens Z. als weiteren Abräumer in die Abwehr. Außerdem kam Sascha, der seine Platzwunde zuvor fachmännisch mit einem Pflaster abgedeckt hatte, für Adam zurück auf den Platz. In der Folge ergab sich ein offener Schlagabtausch, bei dem man fast nie merkte, dass der LFC in Unterzahl spielte. Nach einer Ecke eroberte Rastian den Ball auf Rechtsaußen und schob ihn weiter in den Lauf von Sascha, dessen perfekt getimte flache Hereingabe Torsten Reuters in Kung Fu Manier über die Linie drückt: Das überraschende 2:1 für den LFC!
Es waren noch ca. 20 Minuten zu spielen, jetzt hieß es hinten zu mauern. Kurze Zeit nach dem Führungstreffer schlug der Gegner wiederum einen langen Ball nach vorne. Ein Spieler des Guten Willen stand bei dem Pass deutlich im Abseits, so dass sich die LFC-Abwehr in Sicherheit wiegte und in freudiger Erwartung auf den Pfiff des Schiedsrichters stehen blieb. Der Spieler im Abseits blieb jedoch ebenfalls passiv stehen, so dass ein weiterer Gegenspieler sich den Ball schnappte und aufs Tor zustürmte. Obwohl der Stürmer von Chriss und Torwart Markus K. in die Mangel genommen wurde, landete der Ball durch einen flachen Schuss im Tor: 2:2? Nein! Denn der Schiri hat zur Verwunderung aller Anwesenden zuvor Foul gepfiffen und zeigte auf den Elfmeterpunkt: Also doch noch eine Chance für den LFC die Führung zu bewahren. Nach einigen Protesten des Gegners ob des nicht gegebenen Tores trat der Schütze des Guten Willen zum Elfmeter an. Markus wirkte im Tor hochkonzentriert und zuversichtlich sich die richtige Ecke ausgesucht zu haben. Der Schütze nahm Anlauf, schoss präzise in die linke untere Ecke, aber Katze Küpper flog in unglaublicher Weise in die Ecke, parierte den Ball und hielt ihn im Nachfassen sogar fest (!) Erinnerungen an Sepp Maier, Toni Schumacher oder Jens Lehmann im Viertelfinale der WM 2006 wurden wach. In der Folgezeit versuchte der Gegner weiterhin Druck aufzubauen, konnte sich aber keine klaren Chancen mehr herausspielen. Einige gefährliche Konter des LFC hätten sogar fast zum entscheidenden 3:1 geführt: Eine Butterflanke von Hendrik K. von Linksaußen konnte Sacha N. mit einem Kopfball freistehend vorm Tor nicht verwerten (was angesichts der Platzwunde an der Schläfe verständlich ist ), Reuters hämmerte einen Ball aus perfekter Schussposition aus ca. 16 Metern in die Wolken und Heiko hätte ebenfalls alles klar machen können.

Am Ende war der Schlusspfiff des Schiedsrichters nach 80 Minuten doch erlösend und der LFC kann froh sein, drei zwar glückliche, aber verdiente Punkte nach Hause zu nehmen. Ein dickes Lob an dieser Stelle noch einmal vor allem an Heiko und Sascha für ihren Einsatz, die trotz ihrer Verletzungen ein tolles Spiel zeigten und sogar ein Tor erzielten bzw. vorbereiteten (Saschas Platzwunde musste noch am gleichen Abend mit 4 Stichen genäht werden, Heiko musste mit Gehirnerschütterung sogar die folgenden zwei Tage zu Hause bleiben).
Nächsten Montag geht’s gegen den Tabellenzweiten aus Polterberg, da soll der nächste Sieg her, alles andere ist primär!


Autor: Bastian R.