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2.Spieltag

FFC Dynamite Bochum - LFC Werne 1:2 (1:0)

Montag, 19.07.2010

 

Ein Spiel dauert achtzig Minuten: Aber eine Halbzeit reicht zum Sieg!!!......

Wieder einmal kam der LFC erst am späten Abend um 20.00 Uhr zusammen, um nach der desaströsen Leistung der Vorwoche gegen den FFC Dynamite Bochum Wiedergutmachung zu betreiben und eine neue Serie zu starten.
An diesem Montag Abend musste der Ausfall von Sebastian C. kompensiert werden, so dass der LFC leider nicht in Bestbesetzung auflaufen konnte. Dafür war aber das defensive Mittelfeld mit Simon, Torben und Friedrich im Unterschied zur Vorwoche wieder top besetzt. Allerdings musste Friedrich den Part von Sebastian C. als Libero übernehmen. Die Grün-Weißen begannen wie üblich im roten Trikot und kamen in der ersten Halbzeit bei immer noch gefühlten Hochofentemperaturen nicht richtig in Tritt.
Die Sonne mergelte die Spieler regelrecht aus, so dass zu viel Standfußball gespielt wurde. Die Außenpositionen waren zwar weitestgehend besetzt, allerdings fehlten in der ersten Halbzeit die grundsätzliche Laufbereitschaft und der notwendige Wille, den Siegeshebel umzulegen. So plätscherte das Spiel in einer einzigen, großen Aschewolke vor sich hin und war geprägt von vielen Fehlpässen. Im Regelfall wurde der Weg durch die Mitte gesucht, wobei dieses Rezept nicht von Erfolg gekrönt war. Die Heimmannschaft, gegen die der LFC bereits vor zwei Wochen mit 4:2 gewinnen konnte und der im Pokal bereits das Halbfinale erreicht hat, ging auf ihrer Heimasche deutlich aggressiver zu Werke und unterband so im Wesentlichen den Spielfluss des LFC, ohne jedoch eigene Akzente setzen zu können. Gleichwohl war der LFC in der ersten Halbzeit nicht Chancenlos. In einer Situation war es Tom, der von André auf der halblinken Position überlaufen wurde und zum richtigen Moment den Ball am Gegenspieler vorbei in die Tiefe spielte. André lief dann aus verhältnismäßig spitzem Winkel auf das Tor zu und suchte den Abschluss, wobei sicherlich auch der Querpass möglich gewesen wäre. Der eigene Abschluss war dann letztlich auch etwas unglücklich. Angedacht war ein Vollspannschuss auf die kurze Torwartecke, der leider einem rückpassähnlichen Gebilde gleichend mit einer gefühlten Geschwindigkeit von 2 km/h auf das Tor zuraste und damit den Torwart vor keinerlei Probleme stellte.
In einer nachfolgenden Situation wurde wiederum im Zusammenspiel mit Tom ein schöner Doppelpass diesmal über die rechte Seite vorgetragen, wobei André hierbei beim Flankenversuch nicht den richtigen Abnehmer fand und der Gegenspieler mit der Nummer 5, der vor zwei Wochen noch hervorhob, dass der LFC gar nichts kann, den Ball zur Ecke klärte. Nach zwei Ecken von der rechten Seite, die direkt auf das Tor gezogen wurden und jeweils wieder zu einer weiteren Ecke führten, landete der dritte Eckball auf dem Kopf von Simon, der aber leider knapp das Tor verfehlte. An Chancen hatte es sich damit aber dann auch schon in der ersten Halbzeit. Bleibt noch die Frage zu beantworten, wo denn der Gegner war. Von dem war in der ersten Halbzeit nicht allzu viel zu sehen. Leider reichte dieses „nicht allzu viel“ aber aus, um dem LFC ein Ding einzuschenken.
Nach einem über die linke LFC-Seite vorgetragenen Angriff der Gastgeber gelangte der Ball nach innen, wo Damian den Ball noch in die Mitte des Sechzehners klären konnte. Im Folgenden ergab sich ein größeres Durcheinander, in dem einer der Dynamite-Spieler irgendwie noch an den Ball kam und diesen mit einem halbherzigen Schuss aus knapp 14 Metern in Richtung Tor buchsieren konnte. Dies reichte aber, um den Ball knapp unter der Latte in der halbrechten Torseite unterzubringen. Damit musste der LFC mit einem unnötigen Rückstand in die Pause gehen. In der Halbzeit wurde Klartext über das bis zu diesem Zeitpunkt zu unkontrollierte Spiel und die Unordnung im Spielaufbau geredet. Als es in die zweite Halbzeit ging, lag der Großteil des Platzes endlich auch im Schatten, so dass die Temperaturen nunmehr erträglich waren. Dies merkte man dann auch am Verhalten des LFC, der deutlich besser in die zweite Halbzeit startete. Endlich wurde das Spiel kontrolliert und die Gäste aus Werne konnten sich weitgehend in der Hälfte der Gastgeber festsetzen. Auch die Außen, die nunmehr durch Antonio und Sascha neu besetzt wurden, kamen jetzt deutlich besser ins Spiel und wiesen eine erheblich höhere Laufbereitschaft auf. Wann der Ausgleich fiel, sollte hiervon ausgehend nur noch eine Frage der Zeit bleiben. Die erste gute Möglichkeit hatte wiederum Andrè, der nach einer Flanke von Torben aus dem rechten Halbfeld den Ball gerade noch erreichte, nachdem dieser bereits durch eine der Dynamitstangen per Kopf abgefälscht wurde. Andre konnte den Ball noch mit dem Rücken zum Tor annehmen, drehte sich nach rechts um die eigene Achse und schloss mit links aus halblinker Position – Entfernung ca. 12 Meter – auf die kurze Ecke ab. Den Ball konnte der Torwart aber leider gut parieren. Im weiteren Verlauf und nur kurze Zeit später war es wiederum Tom, der den Ball über die halblinke Seite auf André weiterleitete, der in spitzem Winkel auf das Tor der Gastgeber zulief. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt keiner der Stürmer mit aufgerückt, so dass André zwangsweise den eigenen Abschluss suchen musste.
In diesem Fall war ihm das Glück allerdings hold. Er zog auf die kurze Torwartecke ab, wobei der Torwart zunächst noch mit dem rechten Ellenbogen an den Ball kam und diesen gegen den Innenpfosten ablenkte. Der Ball prallte dankenswerterweise aber zum Torwart zurück, der den Ball erneut an den rechten Ellenbogen bekam und diesen dadurch in das eigene Tor abfälschte. Der hochverdiente Ausgleich war damit geschafft. Damit konnte und wollte sich der LFC aber noch nicht zufrieden geben. Man wollte dem vor zwei Wochen noch hochtönenden, auf Revanche dringenden Gastgeber – allen voran der Spieler mit der Nummer 5, der mit einem Schuss aufs linke Ohr und einem weiteren ins Gehänge sein Fett weg bekam – den abschließenden Todesstoß versetzen, um sich in der Tabelle weiter von diesem abzusetzen. Dies schien auch zu gelingen. Nach einer feinen Einzelaktion tankte sich Tom innerhalb der rechten Strafraumseite durch und legte den Ball gezielt nach innen, wo zunächst noch Jonas den durch die Beine eines Dynamite-Spielers gespitzelten Ball verpasste und André den Ball aus zwei Metern nur noch geradlinig einschieben musste.
Leider versprang der Ball auf dem holprigen Boden und die halbherzige Sicherheit, mit der André den Ball im Tor versenken wollte, reichte nicht aus, so dass das runde Leder diesmal mit gefühltem 1 km/h dem Torwart direkt in die Füße gespielt wurde. Dieser hatte natürlich keine Probleme, den Ball zu klären. Auch nach dieser Aktion spielte der LFC weiter auf das Tor der Gastgeber, die nur selten Gefahr vor das Tor von Damian bringen konnten. Aber wenn es zu einer gefährlichen Situation kam, war der Sicherheit ausstrahlende Damian da, um die jeweilige Möglichkeit des Gegners zu vereiteln. Einige Minuten nach dem Ausgleich und der Großchance von André machte Torben alles besser. Nach einem hohen Abpraller im Strafraum der Gastgeber kam der Ball per Bogenlampe zu Torben, der nicht lange fackelte und den Ball per Direktabnahme flach auf das Tor brachte.
Der Ball schlug flach halblinks im Tor ein, wobei der Torwart keinerlei Reaktion auf Torbens Schuss zeigte. Es stand 2:1. Im Folgenden machte der LFC zwar weiterhin Druck, aber ein weiteres Tor sollte nicht fallen. Auch nicht, als Tom nach einer kurz ausgeführten Ecke den Ball optimal zwischen 5-Meterraum und 11-Meterpunkt flankte und Sascha völlig freistehend den Ball aus ca. sechs Metern über das Tor köpfte. Hier hätte das Spiel bereits entschieden werden können. In den letzten zehn Minuten merkte man dann schließlich, dass der LFC viel in der zweiten Halbzeit investiert hatte. André ließ sich nach ca. 70 Minuten mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel gegen Markus auswechseln. Tom hatte mit einer starken Reizung der Achillessehne zu kämpfen und Torben war noch immer leicht angeschlagen von seiner Grippe in der Vorwoche. In der Abschlussphase gelang es dem Gegner daher, zu einigen Möglichkeiten – insbesondere nach Standards – zu gelangen. Die langen Dynamit-Stangen wiesen hier eindeutig physische Vorteile auf, wenn der Ball nach den Standardsituationen hoch in den Strafraum des LFC geflankt wurde. Aber ein ums andere Mal vereitelte der Kampfgeist des LFC und der gut aufgelegte Damian den Ausgleich. Großes Lob verdienten sich über das gesamte Spiel auch Simon, Friedrich und Bastian, die das Abwehrbollwerk gut zusammenhielten und weitgehend kontrolliert aus der Defensive den Ball nach vorne spielten. Umso mehr ist zu bedauern, dass es sich bei diesem Spiel um das vorerst letzte von Simon handelte, der nunmehr seiner Profikarriere im Vereinsfußball weiter frönen wird.

Am Schluss siegte der LFC also meiner Meinung nach verdient und mit einer in der zweiten Halbzeit insbesondere kämpferisch ansprechenden Leistung mit 2:1. Der Startschuss für eine erneute Siegesserie konnte also noch vor der Sommerpause abgegeben werden und gibt Hoffnung für noch viele weitere Spiele, die der LFC am Ende hoffentlich mit einem 3er wird beenden können.

Autor: André S.